michailina 's review for:

Kiss the Villain by Rina Kent
3.75
dark tense

Kayden (32)/ Gareth (21)
Deutsch:
Ich habe mich wirklich lange auf dieses Buch gefreut, und vielleicht ist das berühmte "Erwartung vs. Realität"-Phänomen daran schuld, dass ich... enttäuscht bin? Ich mochte die ersten 67 % des Buches – bis dann die Bombe mit dem Video fiel.
Es gibt mehrere Gründe, warum ich das letzte Drittel nicht wirklich genießen konnte: 
  1. Ich verabscheue jegliche Art von 3rd act break up.
  2. Es gab mehrere fragwürdige Inkonsistenzen:
    • Ich hasse Plot-Twists mit heimlichen Identitäten. Die Geschichte eines Psychopathen und eines Professors, die mit einer Vergewaltigung beginnt, ist schon dunkel genug. Warum musste sie unbedingt noch fragwürdige, mafia-ähnliche Organisationen mit reinbringen? Ich hätte es auch besser gefunden, wenn Kaydens Ehe eine normale Ehe gewesen wäre, anstatt eine arrangierte Beziehung, in der sie nicht mehr als Freunde waren.
      Ich hätte mir gewünscht, es wäre so abgelaufen:
      Kayden, ein gewöhnlicher Professor, dessen Frau brutal vergewaltigt und ermordet wurde – eine Frau, die er zutiefst geliebt hat –, glaubt, dass Gareth dabei ist, jemanden zu vergewaltigen. Diese Annahme entfacht in ihm einen Sturm aus Wut und Schmerz, der ihn zu einer ungeheuerlichen Tat treibt: Er vergeht sich an Gareth, um ihm eine Lektion zu erteilen. Doch danach wird ihm mit voller Wucht bewusst, was er getan hat – und dass er es sogar genossen hat. Selbst wenn er sich einzureden versucht, dass es "gerechtfertigt" war, kann er sich dieser Erkenntnis nicht entziehen. 
      Daraus entwickelt sich eine düstere, toxische Liebesgeschichte. Als Kayden schließlich erfährt, dass Gareth in Wahrheit nie vorhatte, jemanden zu vergewaltigen, wird ihm die grausame Ironie bewusst: Er selbst ist zu genau dem Monster geworden, das seine Frau auf dem Gewissen hat. Diese Erkenntnis stürzt ihn in eine tiefe Krise – möglicherweise bis hin zu einem Selbstmordversuch. Doch Gareth hält ihn davon ab und offenbart ihm, dass er kein Trauma davongetragen hat, weil er ein Psychopath ist. 
      Gleichzeitig bringt diese Situation eine bittere Wahrheit ans Licht: Kaydens Tat hatte für Gareth keine emotionale Konsequenz, doch moralisch und menschlich bleibt sie ein Abgrund. Kayden schwört sich, den Rest seines Lebens damit zu verbringen, seine Schuld wiedergutzumachen. 
      Was Gareth betrifft, würde ich seine Geschichte simpel halten: Er bleibt bis zum Ende ein Psychopath. Er kann keine Liebe empfinden, erkennt aber, dass Kayden seine dunklen Dämonen in Schach hält und ihn in einen Zustand versetzt, in dem er sein "weißes Zimmer" erreicht – einen Ort völliger Ruhe und Befriedigung. Sein zentraler Konflikt wäre der Verlust der Kontrolle beim Sex.
    • ich habe es auch gehasst, wie kitschig das Ende war. Bei dunklen Charakteren bevorzuge ich es, wenn sie ihre Gefühle nur einmal ausdrücken. Diese Szene sollte bedeutsam und emotional stark sein, ohne seitenlange Wiederholungen von „Ich liebe dich so sehr.“ Es muss nicht einmal ein „Ich liebe dich“ sein. Manchmal ist es sogar besser, wenn sie ihre Liebe zeigen, ohne es auszusprechen. Es ruiniert die Geschichte für mich sofort, wenn diese düsteren Charaktere plötzlich kitschig werden...
    • Ich habe wirklich keine Ahnung, wie die Autorin auf die Idee kam, dass jemand, der so reich und mächtig ist, freiwillig Medikamente an sich testen lässt. WTF? Dafür gibt es arme und verzweifelte Menschen, die bereit sind, für ein paar hundert Euro ihren Körper als Laborratte zur Verfügung zu stellen. Das war so dumm, dass ich wirklich schockiert bin. Vor allem, weil es absolut unnötig war...
    • Ein generelles Problem in all ihren Büchern ist, dass die Familien immer die neuen Partner hassen. Das wird langsam alt und nervig.

 
English:
I had been looking forward to this book for a long time, and maybe the famous "expectation vs. reality" phenomenon is to blame for me... feeling disappointed? I really liked the first 67% of the book—until the bomb dropped with the video.
There are several reasons why I couldn’t enjoy the last third:
 
  1. I absolutely despise any kind of 3rd act break up.
  2. There were multiple questionable inconsistencies:
    • I hate plot twists involving hidden identities. The story of a psychopath and a professor, which already starts with a rape, is dark enough. Why did the author have to throw in shady, mafia-like organizations too? I also would have preferred if Kayden’s marriage had been a normal one, instead of an arranged marriage where they were nothing more than friends.
      I wish this story were more like this:
      Kayden, an ordinary professor whose wife was brutally raped and murdered—a woman he deeply loved—believes that Gareth is about to assault someone. This assumption unleashes a storm of rage and pain, driving him to commit an unthinkable act: he rapes Gareth to "teach him a lesson." But afterward, the horrifying reality hits him—he realizes what he has done and, even worse, that he enjoyed it. Even if he tries to justify it in his mind, he cannot escape the truth. 
      This leads to a dark, toxic love story. When Kayden eventually learns that Gareth never intended to harm anyone, the cruel irony of the situation becomes clear: he has turned into the very kind of monster that took his wife from him. The weight of this realization breaks him—perhaps even pushing him toward a suicide attempt. But Gareth stops him, revealing that he hasn’t suffered any trauma from the event because he is a psychopath. 
      At the same time, this moment brings forth a bitter truth: Kayden’s actions had no emotional impact on Gareth, but morally and ethically, they remain an abyss. Kayden vows to spend the rest of his life trying to atone for what he has done. 
      As for Gareth, I would keep his story simple: he remains a psychopath until the very end. He cannot feel love, but he recognizes that Kayden has the ability to keep his darkest demons in check and bring him to that state of "the white room"—a place of complete calm and satisfaction. His main struggle would be surrendering control during sex.
    •  I also hated the cheesy last chapters. For dark villain characters, I usually prefer them to express their feelings just once. I want that scene to be meaningful and emotionally strong without page-long repetitions of "I love you so much." It doesn’t even have to be an "I love you." Sometimes, it’s even better when they show their love without saying it. It instantly kills the story for me when those dark characters become cheesy... 
    • I have no idea how the author thought that someone this rich and powerful would willingly let people test experimental drugs on him. WTF? That’s what poor and desperate people are for—those willing to sell their bodies for a few hundred euros in medical trials. This was so stupid that I was genuinely shocked. Especially because it was completely unnecessary...
    • A general issue in all of this author’s books is that the families always hate the new partners. It’s getting old and really annoying.